22.08.2024

Alternative Wohnformen im Alter

Älteres Ehepaar umarmt sich auf Sofa

Wie will ich im Alter wohnen?“ ist eine Frage, die Sie sich frühzeitig stellen sollten, um rechtzeitig alle Entscheidungen hinsichtlich der Altersvorsorge zu treffen. Da Wohnkomfort eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben spielt, ist es ratsam, sich über die Möglichkeiten alternativer Wohnformen im Alter zu informieren. Beliebte Wohnformen im Alter sind beispielsweise Senioren-WGs oder ein Mehrgenerationenhaus.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, auch im Alter in der eigenen Immobilie wohnen zu bleiben, könnten die Themen altersgerechter Umbau, Teilvermietung und Immobilienverrentung interessante Optionen sein. Deshalb erhalten Sie bei uns einen Überblick über alternative Wohnformen im Alter, die neue Perspektiven öffnen.

Wohnformen im Alter: Überblick

Barrierefreiheit im Alter: Für mehr Wohnkomfort in allen Lebenslagen

Im Alter werden wir irgendwann mit unseren eigenen körperlichen Einschränkungen konfrontiert, an die wir unser Leben anpassen müssen. Doch auch ungeachtet des Alters können Schicksalsschläge, Erkrankungen und Unfälle dazu führen, dass wir auf ein barrierefreies Zuhause angewiesen sind. Ebenso kann ein barrierefreies bzw. uneingeschränktes Zuhause im Alltag junger Hauseigentümerinnen und -eigentümer von Vorteil sein: für ältere Verwandte, die zu Besuch kommen, spielende Kinder und den eigenen Wohnkomfort.

Mögliche Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit können sein: Beseitigung von Schwellen als Stolpergefahr, Modernisierung der Technik wie z.B. elektrische Rollläden, Smart Home-Anbindung, breitere Treppen sowie die Vergrößerung von Räumen.

Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die alternativen Wohnformen im Alter.

Barrierefreier Umbau: Leben und Wohnen im Alter

Aktuell sind Sie vielleicht nicht darauf angewiesen, aber ein barrierefreier Zugang kann in Zukunft für Erleichterung sorgen. Da ein barrierefreier Umbau sehr arbeits- und zeitintensiv ist, sollte dieser frühzeitig geplant werden, solange Sie als Eigentümer:in noch fit und gesund sind.

Zu den möglichen Umbaumaßnahmen rund um die Barrierefreiheit gehören zum Beispiel:

Hinzu kommt, dass Sie womöglich über Wochen auf einer Baustelle wohnen müssen, wenn Sie den altersgerechten Umbau Ihrer Immobilie in Angriff nehmen. Eine sinnvolle Alternative ist der Verkauf des eigenen Hauses und der Umzug in eine altengerechte Eigentumswohnung.

Tipp: Im Hinterkopf behalten sollten Sie außerdem, dass ein altersgerechter Umbau mit hohen Kosten verbunden sein kann und ggf. Rücklagen erfordert. Gleichzeitig gibt es Möglichkeiten, für altengerechte Umbauten Zuschüsse der KfW und weitere Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Wir beraten Sie gerne zu den verschiedenen Wohnformen im Alter, finden die passenden Finanzierungsvorteile für Sie und berücksichtigen hierbei Ihren Anspruch auf Förderungen.

Senior:innen-WG: Nicht nur Studierende profitieren von dem Wohn-Trend

Eine WG ist nicht nur für Studierende eine praktische Wohnform, sondern auch für ältere Menschen. Keine andere Wohnform bietet so viel Geselligkeit und Freiheit zugleich. Natürlich müssen Rücksicht auf Ihre Mitbewohner:innen nehmen und gemeinsam Entscheidungen und Regelungen zum Zusammenleben treffen.

Die Vorteile einer Senior:innen-WG hingegen liegen auf der Hand: Menschen einer gemeinsamen Generation oder Menschen, die sich in einer gleichen Lebensphase befinden, wohnen zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Dazu gehört auch das Teilen der Kosten für Miete, Nebenkosten oder Reparaturen. Jedes WG-Mitglied hat ein eigenes Zimmer, Küche und Bad werden geteilt. Die WG-Bewohnerinnen und -Bewohner können sich gegenseitig im Haushalt und bei sonstigen Fragen unterstützen und im Notfall ist immer jemand da.

Mehrgenerationenhäuser: Die familiäre alternative Wohnform im Alter

Früher war es normal, dass mehrere Generationen gemeinsam unter einem Dach wohnen und sich gegenseitig unterstützen. Auch heute erkennen immer mehr Familien die Vorteile des Mehrgenerationenwohnens. Häufig leben die einzelnen Generationen in einer eigenen Wohnung, sodass jede Gruppe ihren persönlichen Rückzugsraum und die nötige Privatsphäre hat. Andere Familien legen mehr Wert auf die Gemeinschaft und teilen sich zum Beispiel Wohnzimmer und Küche. Da sich jede Generation in einer anderen Lebensphase befindet, können sich alle gegenseitig helfen.

Die Großeltern können sich um die Kinderbetreuung kümmern und werden dafür zum Arzt gefahren oder beim Einkaufen unterstützt. Deshalb ist das Wohnen im Mehrgenerationenhaus eine beliebte alternative Wohnform im Alter.

Immobilienteilung

Wenn viele Räume im Haus ohnehin nicht mehr genutzt werden, lohnt sich ein aufwendiger barrierefreier Umbau oftmals nicht. In einem solchen Fall kann eine Immobilienteilung die ideale Lösung sein. Eine zu große Immobilie ist oft eine Belastung und es bleibt die Frage offen: Wohin mit dem ganzen Platz?

Eine Möglichkeit ist es, die eigene Immobilie zu teilen, zum Beispiel mit Familienangehörigen oder Fremdmieterinnen und -mietern. Die Teilung von Immobilien hat viele Vorteile. Neue Mitbewohner:innen bieten soziale Kontakte, Unterstützung im Alltag und auch die Kosten für den Unterhalt können geteilt werden.

Alternativ kann der andere Immobilienteil auch als Unterbringungsmöglichkeit für Pflegekräfte genutzt werden. Durch die Immobilienteilung können Sie auch im Alter in Ihrem Eigenheim wohnen bleiben.

Um eine Immobilie zu teilen, sind einige Dinge zu beachten:

Darüber hinaus benötigen Sie eine Teilungsurkunde. Diese regelt, welche Flächen der Immobilie oder des Grundstücks gemeinschaftlich bzw. privat genutzt werden können. Damit die Teilungserklärung rechtskräftig wird, muss sie vom Notar bzw. von der Notarin beglaubigt und im Grundbuch eingetragen werden. Unbedingt zu beachten sind auch die anstehenden Umbaukosten. Sie sollten sich in diesem Fall von erfahrenen Immobilienexpertinnen und -experten beraten lassen. Die Beraterinnen und Berater der KSK-Immobilien stehen Ihnen dabei gerne zur Seite.

In der Immobilie bleiben: Immobilienverrentung

Aufgrund des demografischen Wandels wird die Gesellschaft tendenziell immer älter. Es besteht die Gefahr, dass die jüngeren Beitragszahler:innen die Renten der älteren Generation nicht mehr aufwiegen können. Aus diesem Grund werden Rentenmodelle wie die Immobilienverrentung immer attraktiver.

Bei der Immobilienverrentung handelt es sich um eine besondere Form der Altersvorsorge, die sich aus dem Immobilienverkauf speist. Der Immobilienerwerb erfolgt in der Regel über eine einmalige Kaufpreiszahlung. Bei der Immobilienverrentung zahlt der Käufer bzw. die Käuferin jedoch anstelle einer einmaligen Zahlung monatlich verzinste Raten. Die Ermittlung der Rentenzahlung erfolgt dabei nach den üblichen versicherungsmathematischen Grundsätzen und mithilfe von Rentenfaktoren des Statistischen Bundesamtes.

Vorteil der Immobilienverrentung

Im Unterschied zur klassischen Immobilienfinanzierung bietet die Immobilienverrentung den Vorteil, dass die Vertragsgestaltung frei ist und die Konditionen nicht von einer Bank vorgegeben werden. Außerdem ist die Verwertung des Immobilienvermögens schon unter Lebenden geregelt, sodass Erbstreitigkeiten vermieden werden.

Sowohl für Verkäufer:innen als auch für Käufer:innen bietet die Immobilienverrentung weitere Vorteile. Die Verkäuferin bzw. der Verkäufer kann bis zum Lebensende in der eigenen Immobilie wohnen bleiben und gleichzeitig die eigene Rente durch die monatlichen Zahlungen der Käuferin bzw. des Käufers aufbessern. Die Käuferin bzw. der Käufer profitiert wiederum davon, dass sie bzw. er die Raten direkt an die verkaufende Person zahlt – und nicht auf einen Bankkredit angewiesen ist.

Weitere Ratgeber für Immobilienverkäufer:innen.