Alternative Wohnformen im Alter
„Wie will ich im Alter wohnen?“ ist eine Frage, die Sie sich frühzeitig stellen sollten, um rechtzeitig alle Entscheidungen hinsichtlich der Altersvorsorge zu treffen. Da Wohnkomfort eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben spielt, ist es ratsam, sich über die Möglichkeiten alternativer Wohnformen im Alter zu informieren. Beliebte Wohnformen im Alter sind beispielsweise Senioren-WGs oder ein Mehrgenerationenhaus.
Wenn Sie sich dafür entscheiden, auch im Alter in der eigenen Immobilie wohnen zu bleiben, könnten die Themen altersgerechter Umbau, Teilvermietung und Immobilienverrentung interessante Optionen sein. Deshalb erhalten Sie bei uns einen Überblick über alternative Wohnformen im Alter, die neue Perspektiven öffnen.
Wohnformen im Alter: Überblick
- Barrierefreier Umbau: Ziel eines barrierefreien Umbaus ist es, das Haus bzw. die Wohnung sowie Außenanlagen alten- und behindertengerecht umzubauen. Mit Blick auf die Zukunft sollte ein senior:innengerechter Umbau sowohl bei einem Immobilienkauf als auch bei einem Neubau von Anfang an eingeplant werden. So können Sie von Beginn an eine barrierefreie Nutzung der Wohnräume gewährleisten.
- Senior:innen-WG: Hier leben Seniorinnen und Senioren in einer Gemeinschaft und unterstützen sich gegenseitig. Dabei genießen sie die Freiheit, ihren Alltag selbst zu gestalten und die Wohnumstände ihrer barrierefreien und pflegegerechten Wohngemeinschaft selbst zu bestimmen.
- Mehrgenerationenhaus: Hier leben Sie in einer Hausgemeinschaft, die in den gängigen Fällen aus mehreren Familiengenerationen besteht. Dabei sind die Wohnräume in der Regel getrennt, wobei Senior:innen üblicherweise im Erdgeschoss wohnen und der Rest der Familie in den oberen Geschossen.
- Immobilienteilung: Menschen im Alter von 60+ sind oft interessiert an kleineren Wohneinheiten. Eine Immobilie teilen und verkaufen ist eine Alternative zu Hausverrentungs-Modellen und bietet attraktive Zusatzeinnahmen, mit der Sie Ihre Rente aufbessern können.
- Teilvermietung: Ein Haus, Kinder, Garten – was vor einigen Jahren gerade noch ausreichend war, ist im Alter oftmals zu viel Platz. Dennoch möchten sich viele Seniorinnen und Senioren nicht von ihren eigenen vier Wänden und den damit verbundenen Erinnerungen trennen. Hier bietet es sich an, die Immobilie zu teilen. So ist etwa eine Teilvermietung, beispielsweise des zweiten Stocks oder eines Zimmers, möglich.
- Immobilienverrentung: Diese besondere Form der Altersvorsorge ermöglicht es älteren Immobilienbesitzerinnen und -besitzern, ihr Eigentum sofort auf die Käuferin bzw. den Käufer oder die Investorin bzw. den Investor zu übertragen, ohne aus dem Haus ausziehen zu müssen. So können Sie das über Jahre in das Eigenheim investierte Vermögen wieder in Geldanlagen umwandeln und es zu Ihrer Leibrente im Alter einsetzen.
- Umzug: Wenn das Wohnen im eigenen Haus im Alter nicht mehr möglich ist, ist ein Umzug in ein barrierefreies Zuhause die beste Lösung. Gründe für einen Umzug im Alter kann es viele geben: Eine Wohnung in der Nähe der Verwandtschaft, eine Verkleinerung der Wohnräume (beispielsweise von einem Haus in eine Wohnung) oder auch der Umzug in eine Wohnung mit Aufzug bzw. eine barrierefreie Wohnung.
- Betreutes Wohnen: Hier bleiben Seniorinnen und Senioren in ihrem eigenen Haus oder der Wohnung wohnen und werden bei ihren täglichen Tätigkeiten durch Pflegekräfte unterstützt.
Barrierefreiheit im Alter: Für mehr Wohnkomfort in allen Lebenslagen
Im Alter werden wir irgendwann mit unseren eigenen körperlichen Einschränkungen konfrontiert, an die wir unser Leben anpassen müssen. Doch auch ungeachtet des Alters können Schicksalsschläge, Erkrankungen und Unfälle dazu führen, dass wir auf ein barrierefreies Zuhause angewiesen sind. Ebenso kann ein barrierefreies bzw. uneingeschränktes Zuhause im Alltag junger Hauseigentümerinnen und -eigentümer von Vorteil sein: für ältere Verwandte, die zu Besuch kommen, spielende Kinder und den eigenen Wohnkomfort.
Mögliche Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit können sein: Beseitigung von Schwellen als Stolpergefahr, Modernisierung der Technik wie z.B. elektrische Rollläden, Smart Home-Anbindung, breitere Treppen sowie die Vergrößerung von Räumen.
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die alternativen Wohnformen im Alter.
Barrierefreier Umbau: Leben und Wohnen im Alter
Aktuell sind Sie vielleicht nicht darauf angewiesen, aber ein barrierefreier Zugang kann in Zukunft für Erleichterung sorgen. Da ein barrierefreier Umbau sehr arbeits- und zeitintensiv ist, sollte dieser frühzeitig geplant werden, solange Sie als Eigentümer:in noch fit und gesund sind.
Zu den möglichen Umbaumaßnahmen rund um die Barrierefreiheit gehören zum Beispiel:
- Verbreiterung von Haus- und Wohnungstüren
- Umbau von Duschen oder der Einbau von rutschfesten Böden
- Beseitigung von Schwellen und Angleichung von Ebenen für stufenlose Flächen
- Technische Modernisierungsmaßnahmen, z.B. elektrische Rollläden
Hinzu kommt, dass Sie womöglich über Wochen auf einer Baustelle wohnen müssen, wenn Sie den altersgerechten Umbau Ihrer Immobilie in Angriff nehmen. Eine sinnvolle Alternative ist der Verkauf des eigenen Hauses und der Umzug in eine altengerechte Eigentumswohnung.
Tipp: Im Hinterkopf behalten sollten Sie außerdem, dass ein altersgerechter Umbau mit hohen Kosten verbunden sein kann und ggf. Rücklagen erfordert. Gleichzeitig gibt es Möglichkeiten, für altengerechte Umbauten Zuschüsse der KfW und weitere Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Wir beraten Sie gerne zu den verschiedenen Wohnformen im Alter, finden die passenden Finanzierungsvorteile für Sie und berücksichtigen hierbei Ihren Anspruch auf Förderungen.
Senior:innen-WG: Nicht nur Studierende profitieren von dem Wohn-Trend
Eine WG ist nicht nur für Studierende eine praktische Wohnform, sondern auch für ältere Menschen. Keine andere Wohnform bietet so viel Geselligkeit und Freiheit zugleich. Natürlich müssen Rücksicht auf Ihre Mitbewohner:innen nehmen und gemeinsam Entscheidungen und Regelungen zum Zusammenleben treffen.
Die Vorteile einer Senior:innen-WG hingegen liegen auf der Hand: Menschen einer gemeinsamen Generation oder Menschen, die sich in einer gleichen Lebensphase befinden, wohnen zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Dazu gehört auch das Teilen der Kosten für Miete, Nebenkosten oder Reparaturen. Jedes WG-Mitglied hat ein eigenes Zimmer, Küche und Bad werden geteilt. Die WG-Bewohnerinnen und -Bewohner können sich gegenseitig im Haushalt und bei sonstigen Fragen unterstützen und im Notfall ist immer jemand da.
Mehrgenerationenhäuser: Die familiäre alternative Wohnform im Alter
Früher war es normal, dass mehrere Generationen gemeinsam unter einem Dach wohnen und sich gegenseitig unterstützen. Auch heute erkennen immer mehr Familien die Vorteile des Mehrgenerationenwohnens. Häufig leben die einzelnen Generationen in einer eigenen Wohnung, sodass jede Gruppe ihren persönlichen Rückzugsraum und die nötige Privatsphäre hat. Andere Familien legen mehr Wert auf die Gemeinschaft und teilen sich zum Beispiel Wohnzimmer und Küche. Da sich jede Generation in einer anderen Lebensphase befindet, können sich alle gegenseitig helfen.
Die Großeltern können sich um die Kinderbetreuung kümmern und werden dafür zum Arzt gefahren oder beim Einkaufen unterstützt. Deshalb ist das Wohnen im Mehrgenerationenhaus eine beliebte alternative Wohnform im Alter.
Immobilienteilung
Wenn viele Räume im Haus ohnehin nicht mehr genutzt werden, lohnt sich ein aufwendiger barrierefreier Umbau oftmals nicht. In einem solchen Fall kann eine Immobilienteilung die ideale Lösung sein. Eine zu große Immobilie ist oft eine Belastung und es bleibt die Frage offen: Wohin mit dem ganzen Platz?
Eine Möglichkeit ist es, die eigene Immobilie zu teilen, zum Beispiel mit Familienangehörigen oder Fremdmieterinnen und -mietern. Die Teilung von Immobilien hat viele Vorteile. Neue Mitbewohner:innen bieten soziale Kontakte, Unterstützung im Alltag und auch die Kosten für den Unterhalt können geteilt werden.
Alternativ kann der andere Immobilienteil auch als Unterbringungsmöglichkeit für Pflegekräfte genutzt werden. Durch die Immobilienteilung können Sie auch im Alter in Ihrem Eigenheim wohnen bleiben.
Um eine Immobilie zu teilen, sind einige Dinge zu beachten:
- Die Räumlichkeiten sollten deutlich abgetrennt sein.
- Gute Schallisolierung
- Ausreichenden Sichtschutzmaßnahmen sollten vorhanden sein.
Darüber hinaus benötigen Sie eine Teilungsurkunde. Diese regelt, welche Flächen der Immobilie oder des Grundstücks gemeinschaftlich bzw. privat genutzt werden können. Damit die Teilungserklärung rechtskräftig wird, muss sie vom Notar bzw. von der Notarin beglaubigt und im Grundbuch eingetragen werden. Unbedingt zu beachten sind auch die anstehenden Umbaukosten. Sie sollten sich in diesem Fall von erfahrenen Immobilienexpertinnen und -experten beraten lassen. Die Beraterinnen und Berater der KSK-Immobilien stehen Ihnen dabei gerne zur Seite.
In der Immobilie bleiben: Immobilienverrentung
Aufgrund des demografischen Wandels wird die Gesellschaft tendenziell immer älter. Es besteht die Gefahr, dass die jüngeren Beitragszahler:innen die Renten der älteren Generation nicht mehr aufwiegen können. Aus diesem Grund werden Rentenmodelle wie die Immobilienverrentung immer attraktiver.
Bei der Immobilienverrentung handelt es sich um eine besondere Form der Altersvorsorge, die sich aus dem Immobilienverkauf speist. Der Immobilienerwerb erfolgt in der Regel über eine einmalige Kaufpreiszahlung. Bei der Immobilienverrentung zahlt der Käufer bzw. die Käuferin jedoch anstelle einer einmaligen Zahlung monatlich verzinste Raten. Die Ermittlung der Rentenzahlung erfolgt dabei nach den üblichen versicherungsmathematischen Grundsätzen und mithilfe von Rentenfaktoren des Statistischen Bundesamtes.
Vorteil der Immobilienverrentung
Im Unterschied zur klassischen Immobilienfinanzierung bietet die Immobilienverrentung den Vorteil, dass die Vertragsgestaltung frei ist und die Konditionen nicht von einer Bank vorgegeben werden. Außerdem ist die Verwertung des Immobilienvermögens schon unter Lebenden geregelt, sodass Erbstreitigkeiten vermieden werden.
Sowohl für Verkäufer:innen als auch für Käufer:innen bietet die Immobilienverrentung weitere Vorteile. Die Verkäuferin bzw. der Verkäufer kann bis zum Lebensende in der eigenen Immobilie wohnen bleiben und gleichzeitig die eigene Rente durch die monatlichen Zahlungen der Käuferin bzw. des Käufers aufbessern. Die Käuferin bzw. der Käufer profitiert wiederum davon, dass sie bzw. er die Raten direkt an die verkaufende Person zahlt – und nicht auf einen Bankkredit angewiesen ist.