Selbstauskunft beim Hauskauf: Darum ist sie so wichtig
Ein entscheidender Schritt beim Kauf eines Hauses ist die Bereitstellung einer Selbstauskunft durch potenzielle Käufer:innen. Dieses Dokument dient als wichtige Informationsquelle für die Verkäuferseite und kann den Erfolg des Kaufprozesses maßgeblich beeinflussen, denn es stellt die Zahlungsfähigkeit der Kaufinteressent:innen sicher. Ganz egal ob Sie Ihr Haus verkaufen möchten oder selbst Kaufinteressent:in sind, eine Selbstauskunft kann vor unangenehmen Überraschungen schützen. Was Sie beinhaltet und warum die Selbstauskunft so wichtig ist, erfahren Sie bei uns.
Was ist eine Selbstauskunft?
Eine Selbstauskunft ist ein Dokument, das Auskunft über persönliche und finanziell relevante Informationen einer Person für eine dritte Partei erteilt, beispielsweise Vermieter:innen, Verkäufer:innen oder Kreditanbieter. Dazu gehören persönliche Angaben wie Name, Geburtsdatum, Adresse, Staatsangehörigkeit, Familienstand und Kontaktdaten. Darüber hinaus kann sie aber auch Informationen zum Bildungshintergrund, zum Beschäftigungsverhältnis, zum Einkommen und zur finanziellen Situation umfassen.
Grundsätzlich wird bei der Selbstauskunft zwischen zwei verschiedenen Verwendungszwecken unterschieden:
- Einerseits gibt es die Selbstauskunft für Mieter:innen, andererseits die Selbstauskunft für Käufer:innen.
- In beiden Fällen liefert die Selbstauskunft Kenntnisse über die finanzielle Lage und dient somit zur Bereitstellung einer Absicherung über die Zahlungsverhältnisse beim Mieten oder Kaufen einer Immobilie.
- Für Vermieter:innen können Selbstauskünfte auch Fragen zu früheren Mietverhältnissen, Referenzen von früheren Vermieter:innen sowie Angaben zu Haustieren oder anderen besonderen Umständen enthalten.
- Bei Kreditanträgen oder Finanzierungen, wie es beim Hauskauf üblich ist, enthalten Selbstauskünfte Informationen zu bestehenden Schulden, Krediten oder finanziellen Verpflichtungen.
Was beinhaltet die Selbstauskunft?
Die Selbstauskunft umfasst insgesamt sechs verschiedene Bereiche:
- Persönliche Informationen: Hierzu zählen Name, Anschrift, Geburtsdatum und Familienstand
- Finanzielle Informationen: In diesem Bereich werden Angaben zum Einkommen, zu vorhandenen Vermögenswerten und zu laufenden Verpflichtungen (Mietzahlungen, Kredite, etc.) festgehalten.
- Berufliche Informationen: Hier werden Informationen zum Beruf, Arbeitsverhältnis, Arbeitgeber:in und Arbeitszeit aufgeführt.
- Wohnhistorie: In der Wohnhistorie werden Angaben über die frühere Wohnsituation, die Mietverhältnisse und eventuellen Mietschulden und Kündigungen gemacht.
- Referenzen: Im Bereich der Referenzen können Sie Arbeitgeber:innen, vorherige Vermieter:innen oder andere vertrauenswürdige Personen bitten, Ihre Zuverlässigkeit zu bestätigen.
- Sonstige relevante Informationen: Unter den sonstigen relevanten Informationen können weitere Angaben gefordert werden, die für den Zweck der Selbstauskunft notwendig sind. Dabei kann es sich zum Beispiel um mögliche Finanzierungspläne beim Hauskauf handeln.
Die genauen Anforderungen an den Inhalt der Selbstauskunft sind von den Vermieter:innen, den Verkäufer:innen oder den Kreditinstituten anhängig, die die Selbstauskunft benötigen. In jedem Fall dient die Selbstauskunft dazu, einen umfassenden Überblick über die persönlichen und finanziellen Verhältnisse des Interessenten bzw. der Interessentin zu geben.
Warum ist eine Selbstauskunft beim Hauskauf wichtig?
Eine Selbstauskunft ist beim Hauskauf wichtig, da sie Verkäufer:innen und Immobilienmakler:innen wertvolle Informationen über den potenziellen Käufer oder die potenzielle Käuferin liefern. Dazu zählen:
- Finanzielle Bonität: Die Selbstauskunft gibt Auskunft über die finanzielle Lage des Käufers bzw. der Käuferin. Dies umfasst unter anderem das Einkommen, die finanziellen Verpflichtungen und das Vermögen. Dies hilft dabei zu beurteilen, ob der Käufer oder die Käuferin in der Lage ist, den Kaufpreis zu zahlen und laufende Kosten zu bewältigen.
- Zuverlässigkeit: Die Informationen über frühere Wohnsituationen und das Zahlungsverhalten zeigen, wie zuverlässig der potenzielle Käufer bzw. die potenzielle Käuferin ist. Zusätzlich lassen sich so potenzielle Risiken beim Verkauf besser einschätzen.
- Bessere Verhandlungsgrundlage: Wenn Verkäufer:innen ein umfassendes Bild von der finanziellen Situation der Käufer:innen haben, kann dies die Verhandlungsposition verbessern. Bei besonders zuverlässigen Interessent:innen steigt mit einer hohen Zuverlässigkeit auch die Bereitschaft, flexiblere Zahlungsbedingungen anzubieten oder den Preis zu senken.
Käufer- vs. Mieterselbstauskunft: Das ist der Unterschied
Bei der Selbstauskunft wird grundsätzlich zwischen einer Käufer- und einer Mieterselbstauskunft unterschieden. Eine Mieterauskunft wird dabei von Personen ausgefüllt, die eine Wohnung oder ein Haus mieten möchten. Sie hilft Vermieter:innen dabei, sich ein Bild über die Zahlungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des potenziellen Mieters bzw. der potenziellen Mieterin zu machen. Die Käuferselbstauskunft hingegen wird von Personen ausgefüllt, die eine Immobilie kaufen möchten. Häufig wird sie von Makler:innen oder Verkäufer:innen angefordert, um die Bonität der Käufer:innen zu prüfen.
Auch im Inhalt der Selbstauskünfte gibt es leichte Unterschiede. Während sowohl die Mieter- als auch die Käuferselbstauskunft typischerweise personenbezogene Informationen wie Name, Anschrift, Beruf und Einkommen beinhalten, kommen bei der Käuferselbstauskunft noch zusätzliche Informationen hinzu. Hierbei handelt es sich um Informationen, die für den Kaufprozess von Relevanz sein könnten. Dazu zählen zum Beispiel die geplante Finanzierung des Kaufs, Eigenkapital und Darlehensanfragen.
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