28.01.2025

Einbruchschutz: So sorgen Sie effektiv für Sicherheit zu Hause

Zwei Einbrecher mit schwarzen Skimasken versuchen in ein Haus einzubrechen

Ein Einbruch geht nicht nur mit materiellem Schaden einher, sondern beeinträchtigt auch massiv das Sicherheitsgefühl im eigenen Zuhause. Auch die Sorge vor einem erneuten Einbruch kann eine psychische Belastung darstellen. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder angestiegen, wie das Bundeskriminalamt berichtet. Präventive Maßnahmen zum Einbruchschutz können helfen, Einbrüche zu vereiteln und das Sicherheitsgefühl zu Hause zu stärken. In diesem Immobilienratgeber stellen wir Ihnen effektive Einbruchschutzmaßnahmen vor, die Ihre Immobilie effektiv gegen Einbrüche absichern.

Sie suchen ein neues, sicheres Zuhause? Gerne unterstützen wir Sie beim Kauf einer Immobilie. Unsere Immobilienexpert:innen sind für Sie da und beraten Sie gerne. Kontaktieren Sie uns für einen unverbindlichen Beratungstermin!

7 Sicherheitstipps für effektiven Einbruchschutz

  1. Haustüre bei Verlassen immer abschließen – auch wenn es mal nur kurz zum Bäcker um die Ecke geht.
  2. Türen und Fenster immer verschließen. Das gilt auch für gekippte Fenster!
  3. Lassen Sie Fenster und Türen mechanisch sichern. Nutzen Sie hierfür gerne die kostenfreie Beratung Ihrer örtlichen Polizei.
  4. Schlüssel nicht draußen verstecken. Einbrecher kennen alle üblichen Verstecke, so originell sie im ersten Augenblick erscheinen mögen.
  5. Schlüssel verloren? Wechseln Sie den Schließzylinder Ihrer Haus- oder Wohnungstüre aus!
  6. Keine Hinweise auf Urlaube geben. Dazu gehört auch das öffentliche Posten in sozialen Netzwerken. Auch wenn Jalousien dauerhaft heruntergelassen sind, hilft es Einbrechern zu erkennen, dass eine Immobilie verlassen ist. Hilfreich ist es daher, wenn Freund:innen oder Nachbar:innen bei Ihnen nach dem Rechten sehen und Ihr Haus oder Ihre Wohnung bewohnt erscheinen lassen.
  7. Smart Home-Technologien für erhöhte Sicherheit: Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder sind hilfreich, um den Anschein zu erwecken, jemand sei zu Hause. Kameras, die sich mit dem Smartphone verbinden lassen, geben Ihnen bei einem längeren Urlaub eine Möglichkeit, Ihr Zuhause im Blick zu halten.
Infografik zu effektiven Maßnahmen zum Einbruchschutz für Immobilien

Einbruchschutz für Türen und Fenster

In 70 Prozent der Fälle versuchen Einbrecher durch das Aufhebeln von Fenstern und Türen mittels Schraubendreher in eine Immobilie einzudringen. Nur ein kleiner Prozentsatz zerschlägt die Fensterscheibe, um sich Zutritt zu Haus oder Wohnung zu verschaffen. Daher ist ein mechanischer Einbruchschutz für Türen und Fenster eine der effektivsten Maßnahmen, um Einbrecher abzuhalten.

Einen guten Schutz für Ihre Immobilie bieten zertifizierte Türen und Fenster ab der Widerstandsklasse RC 2. Wenn Sie eine Immobilie neu bauen oder Ihr Eigenheim gerade renovieren, lohnt sich der Einbau von einbruchhemmenden Türen und Fenstern. Aber auch bei bestehenden Türen und Fenstern können Sie sicherheitstechnisch nachrüsten. Die Polizei empfiehlt Nachrüstsysteme gem. DIN 18104 Teil 1 und 2, die von entsprechenden Fachfirmen nachgerüstet werden sollten. Ein Türschloss mit 3-Punkt-Verriegelung schließt einen Türrahmen beispielsweise an drei Punkten ab, nicht nur in der Mitte, wie es bei anderen Schlössern der Fall ist. Wichtig ist, dass die Nachrüstungen sinnvoll aufeinander abgestimmt sind, damit sie den bestmöglichen Schutz bieten.

Sinnvoll können auch abschließbare Fenstergriffe sein, denn diese erschweren durch die „Tilt Before Turn“-Funktion das Öffnen der Fenster, wenn das Fenster gekippt ist oder die Scheibe eingeschlagen wurde. Generell sollten Fenster mindestens eine Widerstandsklasse von RC 2 haben. Damit ist sichergestellt, dass ein Aufhebeln mit einfachem Werkzeug mindestens drei Minuten dauert.

Fenster auf Kipp?

Das Haus verlassen, wenn die Fenster auf Kipp sind, ist keine gute Idee. Nicht nur macht es einen Einbruch deutlich einfacher, auch viele Versicherungen zahlen eventuell nicht, wenn nachweislich ein Fenster gekippt war. Rund 9 Prozent der Einbrecher freuen sich dank gekipptem Fenster über ein leichtes Unterfangen, wie die Initiative „Zuhause sicher“ berichtet – denn: Gekippte Fenster sind offene Fenster.

Jalousien und Rollläden als Einbruchschutz

Gerade bei längeren Abwesenheiten, wie Urlauben, ist es ratsam, Jalousien nicht dauerhaft geschlossen zu halten. Einbrecher nehmen dies als Hinweis darauf, dass die Immobilie aktuell unbewohnt ist. Zudem sind Rollläden primär als Sichtschutz vorgesehen und haben erstmal keine große Wirkung als Schutz gegen Einbrüche. Allerdings gibt es auch Rollläden, die extra einbruchhemmend sind, zum Beispiel durch integrierte Sperren oder Schienen, die das Herausreißen und Hochschieben deutlich erschweren.

Kellertüren und Nebeneingangstüren

Kellertüren oder Nebeneingänge, wie Terrassentüren, sollten ebenfalls mindestens mit der Widerstandsklasse RC 2 ausgezeichnet sein. Nachrüstungen können Sie beispielsweise in Form von Schubriegeln oder einem Querriegelschloss vornehmen. Tipp: Achten Sie beim Nachrüsten Ihrer Garagentür auf die geltenden Brandschutzvorschriften, denn an einer Brandschutztür dürfen keine massiven Nachrüstungen vorgenommen werden. Hier bietet sich die Neuinstallation einer Multifunktionstür an, die Brand- und Einbruchschutz effektiv vereint.

Für Kellerfenster kann zusätzlich eine Vergitterung sinnvoll sein, für Lichtschächte empfiehlt sich eine stabile Abdeckung für effiziente Sicherheit.

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Smart Home als Einbruchschutz

Die Polizei empfiehlt Smart-Home-Anwendungen nur zur Anwesenheitssimulation bei Abwesenheiten wie Urlaub. Für einen tatsächlichen Einbruchschutz rät die Polizei zu einer Alarmanlage mit Smart-Home-Funktion. Eine smarte Alarmanlage bietet Ihnen beispielsweise erhöhten Sabotageschutz.

Überwachungskameras

Überwachungskameras als Maßnahme für mehr Sicherheit im eigenen Zuhause können eine gute Idee sein. Bei der Installation müssen Sie jedoch darauf achten, dass Sie nur Ihr eigenes Grundstück filmen und zudem ein gut sichtbares Hinweisschild im Überwachungsbereich installieren. Kameras und Kamera-Attrappen können Einbrecher andererseits auch darauf hinweisen, dass es in der Immobilie lohnenswerte Wertgegenstände zu holen gibt und sich hier ein Einbruch besonders lohnt.

Wertgegenstände katalogisieren

Katalogisieren Sie Ihre Wertgegenstände, denn im Falle eines Einbruchdiebstahls kann eine solche Liste Ihrer Wertgegenstände die Polizei bei Ihren Ermittlungen unterstützen und Sie erhalten ggf. die gestohlenen Gegenstände (schneller) wieder zurück. Auch für Ihre Hausratversicherung ist eine Liste mit Ihren Wertgegenständen besonders wichtig. Neben einer reinen Auflistung, sollten Sie die Gegenstände als Dokumentation zusätzlich fotografieren. Bewahren Sie auch alle relevanten Rechnungen für Ihre Wertgegenstände auf. Auf der Seite der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes können Sie eine Vorlage für Ihre Wertgegenstandsliste kostenfrei herunterladen.

Kostenfreie Beratung der Polizei: „Zuhause sicher“ und „Keinbruch“

Die Polizei bietet im Rahmen der Initiative „Zuhause sicher“ zahlreiche Informationen zum Thema Einbruchschutz an. Auf der Website finden Sie Empfehlungen für richtiges Verhalten, Wissenswertes zu Einbrüchen allgemein und eine Suche für polizeiliche Beratungsstellen.

Auch die Initiative „Keinbruch“ von Polizei und Wirtschaft bietet zahlreiche Sicherheitstipps und eine praktische Beratungsstellensuche. Die von der Polizei angebotene Beratung ist kostenfrei. Eine Beamtin oder ein Beamter kommt zu Ihnen nach Hause, deckt vorhandene Sicherheitslücken an Ihrer Immobilie auf und bespricht effektive Maßnahmen, um die Sicherheit Ihres Zuhauses zu erhöhen.

Was kostet effizienter Einbruchschutz für meine Immobilie?

Förderungen für Einbruchschutz

Die KfW bietet eine Förderung für Einbruchschutzmaßnahmen für Ihre Immobilie in Form von einem zinsgünstigen Kredit bis 50.000 Euro. Die Förderung läuft über den Kredit „Altersgerecht Umbauen“.

Gefördert werden können unter anderem folgende Maßnahmen zum Einbruchschutz:

Der Einbau von einbruchhemmenden Fenstern und Terrassen- oder Balkontüren ist hauptsächlich eine Maßnahme zur energetischen Sanierung und wird daher mit dem Kredit für Wohngebäude gefördert.

Wie verhalte ich mich nach einem Einbruch?

Sie kommen nach Hause und entdecken, dass in Ihre Wohnung oder Ihr Haus eingebrochen wurde? So verhalten Sie sich nach einem Einbruch richtig:

  • Wohnung oder Haus sofort verlassen
  • Polizei über den Notruf 110 verständigen
  • Nach Absprache mit den Polizeibeamt:innen selbst Fotos machen
  • Sperr-Notrufdienst kontaktieren: Hotline 116 116
    • Der Sperr-Notruf hilft beim Sperren von Kredit- und Giro-Karten, sowie Online-Banking, Sperren der eID Ihres Online-Personalausweises, Sperren von SIM-Karten
  • Hausratversicherung kontaktieren
  • Erst nach Freigabe durch die Polizei aufräumen

Sie leiden nach einem Einbruch unter psychischen Folgen? Die Opferschutz-Organisation „Weißer Ring“ hilft Opfern von Einbruchdiebstählen nicht nur mit einer psychotraumatologischen Erstberatung, sondern bietet auch finanzielle Hilfsangebote für Sicherheitstechnik.


Wann passieren die meisten Einbrüche?

Tendenziell gibt es in den Wintermonaten mehr (versuchte) Einbrüche als im Sommer. Dabei passieren die meisten Einbrüche tagsüber, wenn die Bewohner:innen arbeiten, in der Schule sind oder Einkäufe erledigen. Das ist insbesondere in Städten der Fall. Auch die Urlaubszeit ist eine beliebte Gelegenheit für Einbruchsdiebstähle. Einbruchgefährdet sind insbesondere Städte und Immobilien, die gut an Fernstraßen oder das Bahntrassen angebunden sind.

In der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik, kurz PKS, wird jährlich die Anzahl der Wohnungseinbrüche erfasst:

 Anzahl Wohnungseinbrüche (inkl. Versuchen)Schaden (Diebesgut)Anteil Einbruchsversuche (gescheiterte Einbrüche)
202265.908206,6 Mio. Euro46,8 Prozent
202377.819269,4 Mio. Euro46,3 Prozent

Damit ist die Anzahl der Wohnungseinbrüche zuletzt um rund 18 Prozent gestiegen und auch der durch das entwendete Diebesgut entstandene Schaden hat sich um 30 Prozent erhöht. Die Aufklärungsquote lag im Jahr 2023 laut PKS bei 14,9 Prozent. Die Einbrüche erfolgten meist über gut erreichbare Fenster und Türen. Eine effiziente Sicherung kann daher effektiv Einbrüche verhindern.

Gut zu wissen: Fast die Hälfte aller Einbruchsversuche scheitert. Grund? Es dauert zu lange, den Zutritt zu erlangen. Rund 5 Minuten lang versuchen Einbrecher in der Regel, in ein Haus oder eine Wohnung einzudringen. Je besser Ihre Immobilie also geschützt ist, umso eher geben Einbrecher auf, weil es schlicht zu lange dauert und das Risiko, entdeckt zu werden steigt.

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