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09.06.2023

Speckgürtel der Großstädte sind Investment-Gewinner

In den deutschen Ballungszentren könne man schon lange nicht mehr nur von A-, B- oder C-Städten sprechen, da dies nicht der aktuellen Entwicklung entspreche, sagt Gerhard Alles, Leiter Investmentimmobilien bei Schürrer & Fleischer in Baden-Baden. Dies lasse sich anhand des Investmentverhaltens der Anleger ablesen. Durch die Bildung von größeren Landstrichen für lukrative Investitionen würden sich die Speckgürtel der Städte immer mehr ausweiten.

Diese Tendenz werde zudem durch die Wanderungsbewegungen verdeutlicht, wie das Beispiel Köln zeigt. Jährlich ziehen ca. 2.000 Kölner nach Bergisch Gladbach, 1.100 nach Pulheim, 1.500 nach Hürth und weitere ca. 1.700 Menschen nach Kerpen, Bergheim und Erftstadt. Umgekehrt ziehen aber deutlich weniger Einwohner aus dem Umland in die Domstadt, sodass Köln Einwohner an den Speckgürtel verliert. Christoph Hecker, Immobilienberater für Gewerbe- und Investmentimmobilien im Rhein-Erft-Kreis bei der KSK-Immobilien, bestätigt diese Entwicklung: „Wir stellen seit rund zwei Jahren im südwestlichen Speckgürtel um Köln eine erhöhte Nachfrage durch Kapitalanleger fest, die sich bisher ausschließlich direkt in Köln engagiert haben. Hauptgrund für diese Anleger ist, dass sowohl das Angebot als auch die Preise im Speckgürtel der Großstädte noch deutlich entspannter sind.“ Die Research-Experten der KSK-Immobilien fügen ergänzend hinzu, dass sich im Kölner Speckgürtel vor vier Jahren noch gute Renditen bei vergleichsweise geringen Risiken erzielen ließen. In der jüngeren Vergangenheit sind die Einstiegspreise in den unmittelbar angrenzenden Städten deutlich gestiegen.

Mit Interesse verfolgen die Research-Experten das Risiko-Rendite-Verhältnis in den verkehrstechnisch gut angebunden Standorten im sogenannten zweiten Speckgürtel, zum Beispiel in Kerpen, Erftstadt, Overath oder Lohmar. Zwar werde sich ein Rückgang des Nachfragedrucks an diesen Standorten als erstes bemerkbar machen, Risiken von stark fallenden Mieten oder Leerstände seien aber nicht zu erwarten. Ähnliche Trends und Entwicklungen lassen sich weiteren DAVE-Standorten beobachten, unter anderem in Bremen sowie in Duisburg, Oberhausen und in Mülheim im westlichen Ruhrgebiet. Die DAVE-Partner sind sich einig: Die klassische Differenzierung von A- und B-Städten entspricht nicht mehr der aktuellen Situation auf den lokalen Immobilienmärkten.

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