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15.11.2023

Mobilitätswende

Die Anforderungen einer Mobilitätswende sind für die Immobilienbranche hoch: Jens Lütjen von Robert C. Spies aus Bremen sieht das Thema Mobilität eng verbunden mit der zukünftigen DNA der Citys, einer neuen Klimasensibilität und einem neuen Bewusstsein für die Toleranz bei der Nutzungsdurchmischung. Autofreien Innenstädten, die unter anderem in Hannover und Bremen diskutiert würden, steht er kritisch gegenüber. Der stationäre Handel in den Innenstädten müsse unbedingt erhalten werden. Dazu bedürfe es vor allem eine gute Erreichbarkeit sowie eine Attraktivitätssteigerung der öffentlichen Räume und eine stärkere Nutzungsdurchmischung – vor allem durch einen höheren Wohnanteil.

Mobilität im Fokus von Neubauprojekten

Matthias Wirtz, Leiter für den Bereich Research bei der KSK-Immobilien, ergänzt, dass die Mobilität bei der Beratung von Bauträgern mittlerweile im Fokus stehe – bei der Bewertung von Standorten aber auch bei der konkreten Konzeptionierung von Neubauprojekten. Wichtig sei aktuell, dass die Kommunen die Gestaltungsspielräume der Stellplatzvorgaben verstärkt nutzen sollten. Dazu sollten sie nicht auf starren Vorgaben beharren, sondern vielmehr individuelle, zielgruppenorientierte Entscheidungen treffen. Eine geringere Stellplatzanzahl gehe bei vielen Projekten einher mit geringeren Baukosten und damit bezahlbarem Wohnraum. Außerdem seien gerade urbane Zielgruppen hinsichtlich ihres Mobilitätsverhaltens anders aufgestellt als zum Beispiel Familien in ländlicheren Regionen. Für Projektentwickler bedeute dies, dass bei urbanen Neubauvorhaben anstelle von Tiefgaragenplätzen für SUVs verstärkt Stellplätze für Fahrräder und Car-Sharing sowie Möglichkeiten der Elektrifizierung eingeplant werden sollten. In diesem Punkt sieht Wirtz aber nicht nur die Projektentwickler und Genehmigungsbehörden in der Pflicht, sondern auch die Versorger, deren Netze hinsichtlich der neuen Anforderungen ausgebaut werden müssten.

Neue bauliche Anforderungen und Möglichkeiten

Sven Keussen, Rohrer Immobilien, weißt darüber hinaus auf die neuen baulichen Anforderungen und Möglichkeiten der Mobilitätswende hin. Diese erforderten völlig neue Infrastrukturen und Immobilien, zum Beispiel Verkehrssammelzentren an wichtigen städtischen Knotenpunkten für den Wechsel auf alternative Verkehrsmittel. Die Entwicklung werde für Immobilien an Ring- und Einfallstraßen durch neue Konzepte im Bereich E-Mobilität außerdem einen Wertzuwachs mit sich bringen.

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