70 % der Senior:innen leben alleine – was das für den Immobilienmarkt bedeutet
Der demografische Wandel zeigt sich auch am Immobilienmarkt: Rund 70 Prozent der Senior:innen leben alleine in einem Haushalt – zumindest in Großstädten wie Köln. Dafür wohnen Senior:innen in ländlichen Gebieten eher auf großem Fuß (über 120 m² Wohnfläche) als in der Stadt. Bei den über Hundertjährigen steigt der Anteil derer, die im Eigenheim leben und nicht in einer Pflegeeinrichtung, um 10 Prozent. Für den Immobilienmarkt heißt das: Immobilien müssen altersgerechter werden.
Laut den Erhebungen des Zensus 2022 ist der Anteil an reinen Seniorenhaushalten* (Haushalte, in denen ausschließlich Personen leben, die 65 Jahre und älter sind) in ländlichen Gebieten höher als in der Stadt. Im Marktgebiet der KSK-Immobilien ist der Rheinisch-Bergische Kreis mit einem Anteil an Seniorenhaushalten von 27,1 Prozent Spitzenreiter. In der Großstadt Köln hingegen leben nur 19,8 Prozent Seniorenhaushalte. Zum Vergleich: Der NRW-weite Durchschnitt liegt bei 24,2 Prozent, Deutschland bei 24,6 Prozent. Die „Seniorenhochburgen“ im Marktgebiet der KSK-Immobilien mit einem besonders hohen Anteil an Seniorenhaushalten sind Meckenheim (31,2 %), Pulheim (29,2 %), Bergisch Gladbach (28,7), Bad Honnef (28,2 %) und Leichlingen (28,1 %).
Auch wenn Köln anteilig die wenigsten Senior:innen hat, ist bemerkenswert, dass rund 70 Prozent dieser Altersklasse alleine leben. Auch das Thema Wohnfläche ist im Stadt-Land-Vergleich interessant zu betrachten: In den ländlichen Gebieten wohnen doppelt so viele Seniorenhaushalte auf mehr als 120 m², als es in Städten wie Köln (14,5 %) der Fall ist. Spitzenreiter im Marktgebiet der KSK-Immobilien ist der Rhein-Sieg-Kreis mit fast 35 Prozent an Senior:innen auf mehr als 120 m² Wohnfläche.

Über Hundertjährige leben vermehrt zu Hause
Bis ins hohe Alter ist der Wunsch im eigenen Zuhause zu wohnen hoch, auch bei den über Hundertjährigen. Zum Stichtag des Zensus 2022 am 15. Mai 2022 lebten rund 16.800 Menschen in Deutschland, die mindestens 100 Jahre alt waren – ein Anstieg um ein Viertel seit 2011. Bemerkenswert: 59 Prozent von ihnen, also etwa 9.800 Personen, wohnten in privaten Haushalten und nicht in Pflegeeinrichtungen. Das sind 10 Prozent mehr als noch vor elf Jahren.
Was bedeutet das für Immobilieninteressierte?
Die steigende Zahl hochbetagter Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden bleiben, zeigt einen klaren Trend: Viele Senior:innen setzen auf ein selbstbestimmtes Leben in ihrem vertrauten Umfeld. Dies hat Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Barrierefreier Wohnraum, altersgerechte Umbaumaßnahmen und neue Wohnkonzepte gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Für Eigentümer:innen, Investor:innen und künftige Kaufinteressierte ist diese Entwicklung relevant:
- Barrierefreiheit: Immobilien mit barrierearmen Zugängen, Aufzügen oder altersgerechten Anpassungen werden immer gefragter.
- Nachfrage nach Mehrgenerationenwohnen: Wohnformen, die verschiedene Generationen unter einem Dach vereinen, gewinnen an Attraktivität.
- Pflege und Betreuung zu Hause: Die steigende Zahl von Senior:innen im eigenen Zuhause deutet auf einen wachsenden Bedarf an ambulanten Pflege- und Assistenzangeboten hin.
Wer heute in Immobilien investiert oder seine Wohnsituation für das Alter plant, sollte langfristig denken. Eine rechtzeitige Anpassung des Wohnraums an die Bedürfnisse des Alters kann nicht nur den eigenen Lebenskomfort erhöhen, sondern auch den Immobilienwert steigern.
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*Hinweis: Als Seniorenhaushalt wird jeder Haushalt definiert, in denen ausschließlich Personen leben, die 65 Jahre und älter sind. Hierbei war das Alter am Zensus-Stichtag am 15. Mai 2022 ausschlaggebend.