27 Prozent weniger neue Wohneinheiten fertiggestellt in 2022
In Deutschland werden immer weniger Wohneinheiten fertiggestellt. Im Jahr 2022 waren es nur 295.300 neue Wohneinheiten – und damit 27 Prozent weniger als der Durchschnitt von 405.000 pro Jahr.
Das Statistische Bundesamt hat im Rahmen seiner Reihe „75 Jahre Daten für die Demokratie“ die Fertigstellungszahlen neuer Wohneinheiten seit 1950 (Beginn der Baustatistik) zusammengestellt. Das Ergebnis: Seit 1950 werden im Durchschnitt jährlich 405.000 neue Wohneinheiten fertiggestellt. (Im Rekordjahr 1973 kommt Deutschland sogar auf 714.200 fertiggestellte Wohneinheiten.) Das Jahr 2022 bleibt mit 295.300 neuen Wohneinheiten 27 Prozent hinter dem Durchschnittswert zurück, ein Trend der sich laut Expert:innen auch in 2023 fortsetzen wird.
Verschiedene Wohnungsbauverbände (ZIA, GdW/BFW) erwarten für 2023 einen weiteren Rückgang der Baufertigstellungen auf 240.000 bis 245.000 Einheiten bundesweit. Im Jahr 2024 soll die Zahl gar auf ca. 200.000 Einheiten fallen. Der Bau von Eigenheimen könnte um rund 30 bis 50 Prozent einbrechen, erwarten Branchenvertreter:innen.
Dabei steigt die Nachfrage immer weiter: Zum einen liegt die durchschnittliche Pro-Kopf-Wohnfläche Ende 2021 bei 47,7 m² und damit 37 Prozent höher als im Jahr der deutschen Vereinigung. Zum anderen steigt auch die Zuwanderung an. Die Nettozuwanderung lag im vergangenen Jahr bei 1.462.000. Damit zeigt die Statistik die höchste bisher registrierte Nettozuwanderung innerhalb eines Berichtsjahres seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950. Der Mittelwert der Nettozuwanderung über den Zeitraum 1950 bis 2022 liegt bei ca. 220.000 pro Jahr.
Der überdurchschnittlich hohe Bedarf an Wohnraum und die Fertigstellungen 27 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt führen dazu, dass der Wohnungsmarkt auch in Zukunft weiter unter Druck stehen wird.
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