„Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft 2019“ vom Rat der Immobilienweisen
Auch für 2019 hat der Rat der Immobilienweisen in seinem Branchengutachten ausführliche Auswertungen und Aussagen zu aktuellen Preisentwicklungen und Prognosen auf dem Immobilienmarkt veröffentlicht. Demnach sehen die Immobilienweisen auch im elften Jahr des aktuellen Zyklus keine grundlegende Trendumkehr, beispielsweise eine Abschwächung der Mietentwicklung.
Nach wie vor steigen die Neuvertragsmieten deutschlandweit kontinuierlich an (3,9 Prozent) und auch die Kaufpreise für Eigentumswohnungen sind in 2018 weiter angestiegen (8,2 Prozent). In Köln sind die Preissteigerungen für Neuvertragsmieten mit 4,7 Prozent sowie einer Steigerungsrate von 10,7 Prozent bei Kaufpreisen für Eigentumswohnungen überdurchschnittlich hoch. Besonders interessant ist diese aktuelle Entwicklung vor dem Hintergrund, dass der Immobilienweise Harald Simons vor zwei Jahren noch eine Trendumkehr im Hinblick auf die Preisentwicklung vorausgesagt hatte. In einigen Metropolen wie Berlin und München wurde ein Preisrückgang um ein Drittel prognostiziert. Diese These sorgte 2017 für rege Diskussionen innerhalb der Branche und wurde auch von den Research-Experten der KSK-Immobilien kritisch bewertet.
Immobilienweise erwarten weitere Preissteigerungen
Ganz anders sind nun die Aussagen im aktuellen Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft 2019. Von einer Trendumkehr ist nicht mehr die Rede, vielmehr wird stattdessen weiteres Wachstum für 2019 vorhergesagt. Weitere und deutliche Kaufpreissteigerungen sind insbesondere in den Ballungsräumen zu erwarten. Die Gründe liegen nach wie vor am Nachfrageüberhang: Trotz hoher Bautätigkeit werden in Deutschland pro Jahr rund 65.000 Wohnungen zu wenig gebaut. Darüber hinaus sind auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter positiv. Die Löhne steigen, sodass den Nachfragern mehr Kaufkraft zur Verfügung steht. Zudem ist vor 2020 nicht mit einer Erhöhung des Leitzins im Euroraum zu rechnen.
Maßnahmen der Bundesregierung: Baukindergeld und Mietpreisbremse
Die Bundesregierung versucht mit diversen Maßnahmen, wie dem Baukindergeld und der Mietpreisbremse, den Wohnungsmarkt zu steuern. Aus Sicht der Immobilienweisen werden durch diese Instrumente jedoch falsche Anreize gesetzt, gleichzeitig werde die Förderung von dringend benötigten Neubauten vernachlässigt. Hilfreich wären aus Sicht der Experten zum Beispiel eine Beschleunigung von Planungs- und Baugenehmigungsprozessen, die Förderung von seriellem Bauen und eine Erhöhung der steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten. Zudem legen die Immobilienweisen Wert darauf, dass durch die geplante Grundsteuerreform keine Mehrbelastung für Mieter und Nutzer entsteht.