Bevölkerungszahl Kölns sinkt erstmals wieder leicht
Erstmals seit 2013 konnte in Köln ein leichter Bevölkerungsrückgang verzeichnet werden. Dies ergab eine Analyse des Amts für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln. Zum Jahresende 2020 hatten 1.088.040 Menschen in Köln ihren Wohnsitz. Das macht einen Rückgang von 3.779 Personen und damit -0,3 Prozent.
Dieser Bevölkerungsrückgang erstreckt sich über alle Stadtteile Kölns, wobei Mülheim und Nippes mit -0,8 und -0,7 Prozent die höchsten Werte verzeichnen. In Ehrenfeld hingegen gab es mit +0,3 Prozent einen leichten Zuwachs.
Gründe für den Rückgang der Bevölkerungszahl der Stadt Köln gibt es gleich mehrere: Zunächst gab es in Köln auch im Jahr 2020 weniger Geburten, der Trend der letzten vier Jahre setzt sich fort. Mit einem Wert von 10.721 wurden rund 600 Geburten weniger als im Jahr 2019 verzeichnet – das macht einen Rückgang von 5,4 Prozent. Bei den Sterbefällen gab es einen Anstieg von vier Prozent (400 Fälle) auf insgesamt 10.180 Personen. Dieser Anstieg kann mit den coronabedingten Todesfällen erklärt werden. Stellt man die Anzahl an Geburten mit der Zahl der Sterbefälle gegenüber, so ergibt sich ein Bevölkerungswachstum von 541 Personen – im Jahr 2019 waren es rund 1.000 mehr.
Es gab nicht nur weniger Geburten, auch die Zahl der Zugewanderten ist geschrumpft. Mit nur 48.139 Zuzügen sank der Wert um 15,6 Prozent (9.000 Zuzüge weniger) und liegt damit auf dem Niveau der 1990er Jahre. Das liegt vor allem daran, dass Zuzüge aus dem Ausland wegen Corona weniger häufig stattgefunden haben. Die Anzahl an ausländischer Zuwanderung sank stark um ein Viertel (-6.171 Personen). Dieser Trend war nicht nur in Köln, sondern deutschlandweit erkennbar.
Corona hatte auch Einfluss auf die Mobilität, die in 2020 stark gesunken ist. So sind weniger Menschen aus Köln fortgezogen als in den Vorjahren: Die Zahl der Fortzüge lag bei 52.423 und sank damit um 7,7 Prozent. Trotz dieses Rückgangs gab es mehr Fortzüge als Zuzüge und damit erstmals seit 2008 wieder einen negativen Wanderungssaldo. Für den Immobilienmarkt bedeutet der aktuelle Rückgang der Bevölkerungszahl in Köln, dass sich der sehr hohe Nachfragedruck zunächst nicht weiter erhöhen sollte. Da die Wanderungsbewegungen und die natürliche Bevölkerungsentwicklung allerdings in 2020 wesentlich durch die Coronapandemie beeinflusst wurden, ist dies als Momentaufnahme und noch nicht als ein neuer Trend zu sehen.